“In dem >kleinen warmen Teich< – oder der >Ursuppe<, wie die Wissenschaft heute gern sagt – wurde dann irgendwann ein ungeheuer kompliziertes Makromolekül gebildet, das die seltsame Eigenschaft hatte, sich selbst teilen zu können. Und damit setzte die lange Entwicklung ein, Sofie. Wenn wir das etwas vereinfachen, dann können wir schon jetzt vom ersten Erbmaterial sprechen, der ersten DNS oder der ersten lebendigen Zelle.”
– Jostein Gaarder, Sofies Welt
So erklärt der Philosoph Alberto dem kleinen Mädchen Sofie Darwins Theorie von der Entstehung allen Lebens auf der Erde. Damals, vor einigen Milliarden Jahren, entstand die Erde. Von den Menschen war noch lange keine Spur. Trotzdem fängt dort alles an, in der Ursuppe. Einem wässrigen Cocktail mit genau den richtigen Zutaten, um die erste Zelle zu erschaffen. Kein Wunder also, dass der Wasseranteil unseres Organismus rund 60% des Körpergewichts ausmacht. Bei einem 70kg schweren Menschen sind das circa 42 Liter Wasser.
Wasser ist ein Bestandteil all unserer Körperstrukturen. Es steckt in jeder Zelle und zwischen allen Zellen. Wasser ist Lösungsmittel, Transportmittel und Wärmeregulator in einem. Viele Wirkstoffe können nur in wässriger Lösung aktiv werden. Das Wasser sammelt alle wasserlöslichen Substanzen ein und transportiert sie im Blut oder in der Lymphe zu den jeweiligen Organen. Als Wärmeleiter zwischen den Geweben sorgt es dafür, dass die Temperatur gleichbleibend verteilt ist. Wasser reguliert auch die Körpertemperatur: Über die Verdunstung von Wasser auf der Haut – das allseits beliebte Schwitzen – kühlt sich der Körper an heißen Tagen selbst und verhindert so, dass der Organismus überhitzt. Deshalb solltet Ihr im Sommer viel trinken, und auch bei Fieber könnt Ihr Euren Körper mit Flüssigkeit unterstützen.

Die Wasserbilanz
Neben der Außentemperatur gibt es noch andere Faktoren, die den Wassergehalt Eures Körpers beeinflussen: Alter, Geschlecht, körperliche Arbeitsleistung, Sport, Luftfeuchtigkeit, wie viel Salz in der Nahrung steckt und wie sehr Dein Stoffwechsel aktiv ist. In einem Neugeborenen zirkuliert zum Beispiel mehr Wasser als in einem Jugendlichen. Du solltest täglich Deine Wasserbilanz im Auge behalten, denn über Urin, Schweiß und Atem (die kleinen weißen Wölkchen, die im Winter beim Ausatmen sichtbar sind) verlieren wir Wasser. Aber keine Sorge, mit Getränken und Nahrungsmitteln kannst Du Deinen Wasserverlust schnell wieder ausgleichen. Als Faustregel kannst Du Dir merken: So viel wie Du pinkelst, so viel solltest Du trinken. Wenn Du keine Zeit hast genug zu essen, fehlt Dir das Wasser aus der Nahrung. Achte also darauf, viel zu trinken, um Deine Wasserbilanz auszugleichen.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Sauberes Wasser gehört zu den Grundbedürfnissen jedes Menschen. Abgefülltes Wasser im Supermarkt muss daher bestimmte Anforderungen erfüllen, bevor es verkauft werden darf. Dabei unterscheidet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zwischen natürlichem Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser. Heilwasser gilt als Arzneimittel und unterliegt dadurch anderen Richtlinien.
Mineralwasser
Gewonnen wird natürliches Mineralwasser aus unterirdischen Quellen. Dort ist es vor Verunreinigungen geschützt. Da es aus Gesteinsschichten stammt, enthält es verschiedene Mineralstoffe. Der unterschiedliche Gehalt ist charakteristisch für bestimmte Mineralwässer. Da die Salze gelöst vorliegen, kann der Körper sie leicht aufnehmen und verwerten. Dem Mineralwasser kann auch Kohlensäure zugefügt werden, so wird es zum Sprudel. Naturbelassenes Mineralwasser wird als “stilles Mineralwasser” verkauft.
Quellwasser
Im Gegensatz zu Mineralwasser muss Quellwasser für den Verkauf nicht amtlich anerkannt werden. Wie der Name vermuten lässt, stammt es auch aus unterirdischen Wasservorkommen. Wer Quellwasser verkaufen will, muss die Reinheit nicht belegen, ansonsten unterliegt das Wasser denselben Richtlinien wie Trinkwasser.
Trinkwasser
Trinkwasser kann aus Grund- und Quellwasser bestehen. Aber auch Fluss- und Seewasser kann verkauft werden. Trinkwasser läuft bei jedem aus dem Wasserhahn. Je nach Gegend schmeckt es anders. Generell sollte Trinkwasser farblos, klar, kühl sowie geruchslos und geschmacklich einwandfrei sein. Die Trinkwasserverordnung und andere Leitlinien regeln die Qualität des Trinkwassers. Da es sich unter anderem um Oberflächenwasser handelt, können Rückstände aus Plastik, Antibiotika und Arzneimitteln enthalten sein.
Tafelwasser
Tafelwasser ist eine Mischung aus verschiedenen Wässern, es muss daher nicht amtlich anerkannt sein. Somit ist die Bezeichnung Tafelwasser kein Qualitätsmerkmal. Tafelwasser darf die festgelegten Grenzwerte für chemische Stoffe aus der Trinkwasser-Verordnung nicht überschreiten. Da es nicht am Quellort direkt abgefüllt werden muss, können Gaststätten und Kantinen es über die Zapfanlage ausschenken. Als “Sodawasser” bezeichnet man Tafelwasser mit mindestens 570 Milligramm pro Liter Natriumhydrogencarbonat und Kohlendioxid.
Na dann, Prost!
