Kaum ins Asia-Schnellrestaurant getreten, riecht man es schon: Der Geruch von Sesamöl hängt in der Luft. Sesamöl ist ein zentraler Bestandteil der asiatischen Küche. Besonders in China und Indien ist das Öl beliebt. Das raffinierte Öl ist sehr hitzebeständig und eignet sich daher gut für Gerichte aus dem Wok. Der Rauchpunkt liegt bei 230 Grad Celsius. Allerdings solltet Ihr raffiniertes Sesamöl nicht ganz so hoch erhitzen, sonst fängt es an, unangenehm zu riechen. Gepresst wird es aus hellen Sesamkörnern. Das Öl ist hellgelb, schmeckt mild nach Sesam, eher geschmacksneutral und ist lager- und hitzestabil. Es wird verwendet, um Margarine herzustellen.
Für dunkles Sesamöl werden die weißen und schwarzen Körner geröstet, bevor man sie kalt presst. So erhält das Öl seine dunkelbraune Farbe. Die in den Samen enthaltenen Fettbegleitstoffe, wie Vitamin E, B-Vitamine, Calcium, Phosphor und Magnesium, nehmen durch die Röstung keinen Schaden. Allerdings können sich die mehrfach ungesättigten Fettsäuren unvorteilhaft verändern, zum Beispiel die Linolsäure (45%). Sie ist es, die das Sesamöl so gesund macht: Sie wirkt positiv auf die Blutgerinnung, senkt einen erhöhten Blutfettspiegel und festigt die Zähne. Durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren wird das Öl schnell ranzig. Verbraucht es nach dem Öffnen also am besten innerhalb von zwei Monaten, lagert es kühl, dunkel und immer gut verschlossen. Kauft lieber öfters kleine Flaschen. Ungeöffnete Flaschen halten sich bis zu einem Jahr.
Durch die Röstung erhält das Öl einen feinen, nussigen Geschmack. Verwendet es sparsam dosiert, um Salate, Suppen und gedünstetes Gemüse zu verfeinern. Oder würzt damit Eure Fleischmarinade oder Wok-Gerichte. Das Öl verleiht besonders Brot und deftigen Backwaren eine interessante Geschmacksnote. Für alle, denen der Geschmack zu intensiv ist, gibt es milde oder teil-geröstete Öle. Sie besitzen trotzdem den vollen Vitamingehalt und unveränderte Fettsäuren.
Sesamöl ist in der Ayurveda-Lehre ein altes, traditionelles Hausmittel. Gereiftes Sesamöl (erhitzt und wieder abgekühlt) wird innerlich und äußerlich angewandt. Man kann damit den Mundraum reinigen, dadurch Bakterien vermindern Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Oder man setzt es als Massageöl ein.
